
Egal wie gut alles vorher organisiert ist, muss ich sehr flexibel sein, weil ständig etwas Unvorhergesehenes passiert und ich darauf reagieren muss. Immer wieder muss ich die Kinder in der aktuellen Situation feinfühlig beobachten und die Lage beurteilen, ob alles passt oder ich was verändern muss.
Ich muss sehr präsent und aufmerksam sein, auch während dem Essen und in allen Phasen. Für die Kinder ist alles neu und ungewohnt. Sie brauchen viel Führung und Anleitung und Hilfe.
Die Kinder haben ihre eigene Vorstellung von dem Aufenthalt, die nicht immer zum geplanten Programm passt. Man muss also oft abwägen, wann man die eigene Planung durchzieht und wann man davon abweicht.
Ich brauche immer einen Plan B und C und D. Ich muss mich in der Gegend gut auskennen und flexibel die Kinder führen.
Es gab mehrmals am Tag Zeiten, in denen wir im Team besprochen haben, was wir als nächstes tun. Viele Absprachen sind nötig um Details zu klären.
Die Kinder genießen gerade ihre Freiheit und Freizeit sehr. Sie treffen sich, spielen, reden. Das ist toll.
Ich habe abends jedem Zimmer eine Geschichte von Onkel Theo vorgelesen. Die war schön kurz und die Kinder fanden sie lustig. Dann haben wir kurz geredet, wie es ihnen geht und wie der Tag für sie war.
Später abends haben sich die Erwachsenen noch getroffen und gequatscht. Die lustige Gemeinschaft am Abend war eine super Grundlage für die Zusammenarbeit am Tag.
Pläne ändern sich ständig. Man muss einerseits sehr flexibel sein, andererseits auch immer wieder etwas längerfristiger planen.
Wir sind viel draußen unterwegs und machen erlebnispädagogische Spiele. Wir haben Postkarten an die Eltern geschickt und Taschen bemalt.
Am Mittwoch war es etwas zäh, die Kinder sind langsam echt durch und man muss schauen, dass die Stimmung nicht kippt und Konflikte groß werden. Die Kinder schlafen früher und mehr. Das Heimweh lässt teilweise etwas nach, manchmal bringt es die Müdigkeit erst zutage.
Viele Kinder genießen die Zeit sehr, sind fröhlich und offen, erzählen viel.
Ich habe jeden Tag eine kurze Mail mit Fotos und Eindrücken vom Tag an die Eltern geschickt. Die Eltern schicken zunehmend dankbare und glückliche Rückmeldung. Am Mittwoch haben die Kinder ihre Zimmer aufgeräumt. Ich habe ein Foto gemacht, wo sie drauf sind und eins wo sie sich verstecken. Nur ein Arm oder Beim darf rausschauen. Diese Fotos habe ich dann den Eltern geschickt und sie sollten ihre Kinder suchen.
Am letzten Abend haben wir zusammen mit den Kindern einen bunten Abend gestaltet. Der war wunderschön. Die Kinder haben gesungen, Klavier gespielt und gezaubert. Viele haben sich vieles getraut, sie haben sich gegenseitig angefeuert, motiviert, applaudiert.
Viele Kinder sind traurig, dass es vorbei ist. Sie sagen, dass die Woche sehr schnell vorbeigegangen ist und dass es echt schön war. Einige wollen länger bleiben, manche fragen, wann wir das nächste Mal fahren. Manche Kinder wollen endlich nach Hause.
Auf das Team kommt es an. Wenn da die Stimmung gut ist, alle engagiert arbeiten, sich einbringen, einander helfen, läuft es gut.
Der organisatorische Aufwand ist sehr hoch. Verschiedene Rechnungen, Zahlungsmöglichkeiten, Personen die Geld ausgegeben haben, etc sind nicht leicht zu überblicken und zu managen. Auch im Nachhinein ist noch viel zu erledigen.
Es war gar nicht soo anstrengend, wie ich vorher dachte und befürchtet habe. Ich muss halt sehr präsent sein, aber das bin ich gerne und mit ein paar Ruhepause und lustigen Teamabenden halte ich das gut eine Woche aus.
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Jonas (Samstag, 03 Dezember 2022 14:08)
Schöne Schilderung! Hört sich nach einem großen Erfolg an. Und durch die persönlichen Einblicke auch Lust darauf, es auch mal wieder zu probieren!