In der Uni habe ich noch gelernt, dass man unerwünschtes Verhalten löschen kann, indem man es ignoriert.
Diesen Gedanken finde ich inzwischen furchtbar, Kinder sind keine Maschinen, die man einfach umprogrammieren kann. Sie sind auch keine Tiere, die man durch klassisches und operantes Konditionieren auf ein erwünschtes Verhalten dressieren kann.
Kindliches Verhalten ist auf Beziehung ausgerichtet, sozial unerwünschtes oder situativ unangemessenes Verhalten hat aus kindlicher Sicht einen Sinn, eine Richtung, eine Ziel, entspringt einem Bedürfnis. Kinder sind Menschen mit einem Bewusstsein und einem Willen.
Diese Bedürfnis (nach Beziehung) gilt es feinfühlig wahrzunehmen und Wege zu finden es zu stillen. Ignorieren verschlimmert in der Regel das Problem, weil die Kinder dadurch lernen, dass sie nicht wahrgenommen werden, ihre Beziehungssuche ins Leere läuft und sie extremere Wege gehen müssen, um zu ihrem Ziel zu gelangen, um gehört und gesehen zu werden. Oder sie resignieren und ziehen sich zurück.
Quelle und weitere Informationen:
Buch: Pädagogische Beziehungskompetenz von Udo Baer und Claus Koch
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