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Grenzen setzen!?

Vieles von dem, was wir unter Pädagogik und Erziehung verstehen, verletzt die Grenzen von Kindern und kränkt sie. Lob und Tadel, Disziplinierung und Regeln, Grenzen und Konsequenzen. Wollen und brauchen wir das? Ist das der Respekt vor anderen Menschen, den wir von den Kindern erwarten? Laut Jesper Juul kooperieren Kinder dann, wenn wir ihre Grenzen achten und ihnen mit Würde begegnen.

Kinder brauchen keine pädagogischen Grenzen, sondern Schutzgrenzen (für sich und die anderen). Sie brauchen bei uns Halt gegen Orientierungslosigkeit. So spannend wie das im ersten Moment für mich klingt, frage ich mich doch, ob das realistisch und wirklich sinnvoll ist.

Sicherlich verletzen wir in vielen pädagogischen Handlungen die Würde und die Grenzen der Kinder und tun ihnen so eine Art von Gewalt an. Das ist nicht in Ordnung und wir sollten nach Wegen suchen das zu ändern. Andererseits können pädagogische Grenzen den Kindern wichtige Regeln aufzeigen, die sie jetzt und später für ihr Wohlbefinden brauchen, aber noch nicht verstehen (können). Ich glaube, auch ein würdigender und feinfühliger Umgang mit Kindern ist für sie manchmal unangenehm. Besonders dann, wenn sie Grenzen überschritten oder Regeln gebrochen haben, oder wenn sie Gefahr laufen sich oder andere (körperlich oder emotional) zu verletzen. Dann müssen Grenzen gezogen und Regeln eingefordert werden und Konsequenzen müssen folgen. Das ist nicht schön, aber auf lange Sicht notwendig und ein Teil unserer pädagogischen Arbeit. Im Gegensatz zu den Kindern, können wir als Erwachsene langfristig denken und Verantwortung übernehmen.

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