Ich bin jetzt seit 6 Jahren Systembetreuer an meiner Schule und da sich dieses Schuljahr auch in Bayern langsam dem Ende neigt, ziehe ich ein kurzes Fazit.
Dieses Jahr habe ich wieder eine Anrechnungsstunde für die Systembetreuung bekommen. Das ist schon seit fünf Jahren so, im ersten Jahr war ich quasi noch der Systembetreuerpraktikant und eine Kollegin hatte die Anrechnungsstunde. Seitdem ist der Arbeitsumfang exorbitant angewachsen.
Begonnen hat das Schuljahr damit, dass ich für 120 Erstklässler:innen neue Office 365 Accounts angelegt, Einverständniserklärungen abgeheftet und alte aussortiert und die Zugangsdaten (teils mehrfach) an die Klassleitungen verschickt habe. Daneben lief die Verteilung der Lehrerdienstgeräte weiter und die Einweisung neuer Kolleg:innen in die vorhandene Hardware und Software mit mehreren Schilfs.
Im Laufe des Schuljahres habe ich ungefähr 100 First-Level-Support-Aufgaben bearbeitet und über 20 Tickets bei der Hotline-Schul-IT gelöst. Mancher First-Level-Support hat nur 10 Minuten Bearbeitung gebraucht, an anderen Aufgaben saß ich mehrere Stunden. Erst wenn ich nicht weiterkam, löste ich ein Ticket bei der Hotline, was dann Emailverkehr, Absprachen und Treffen mit Technikern und weitere Arbeit, wie zum Beispiel das Einschicken defekter Geräte, nach sich zog. Dabei konnte ich sehr gut mit der Hotline zusammenarbeiten, die Reaktionszeit war oft kurz, der Support kompetent und für mich eine große Erleichterung.
Nachdem wir im letzten Schuljahr schon genug iPads für eine 1:6-Ausstattung bekommen hatten, wurden dann nach den Winterferien endlich auch die dazugehörigen Koffer geliefert, damit wir die iPads laden und im Schulhaus verteilen können. Die nächsten Monate habe ich jede freie Minute damit verbracht die iPad-Koffer zu verkabeln und die iPads zu strukturieren: Welche iPads kommen in welchen Koffer? Wo steht der? Welches iPad wird das Lehrergerät? Welche Apps sollen drauf? Wie konfiguriere ich das Profil? etc. Es stellte sich als eine große Herausforderung dar, alle iPads in schulische WLAN zuverlässig einzubinden, die bis heute noch nicht 100% gemeistert wurde. Viele Stunden gingen da für Kommunikation mit Technikern, ausprobieren, konfigurieren, versagen, weiter probieren, scheitern und nicht aufgeben drauf.
Zum Glück hat die Administration von mindestens sieben Programmen samt Lizenzverwaltung, Updates, Zugangsdaten, Datenschutzvereinbarungen, Beratung und Fortbildungen nicht so viel Zeit in Anspruch genommen. Auch die Zusammenarbeit mit ca 10 Externen Partnern war zwar zeitintensiv, aber ergiebig. Nicht zuletzt bleiben dann noch die Teilnahme an Systembetreuertreffen, Infoveranstaltungen und Fortbildungen um auf dem Laufenden zu bleiben, bzw. zu wissen in welche Richtung die Entwicklung in den nächsten Jahren gedacht wird.
In diesem Schuljahr hätte ich ungefähr drei Anrechnungsstunden gebraucht, um alle Aufgaben zu bewältigen. Dabei wurde ich schon von zwei Kollegen unterstützt, die andere Aufgaben übernommen haben, wie die Administration von webuntis, offizielle Abfragen, Inventarisierung, Datenschutzabfragen, AVV, Abfragen im Kollegium, Fortbildungen, etc.
Trotz dem ganzen Stress und zuvielen Aufgaben mache ich die Systembetreuung immer noch gerne, weil ich es wichtig finde und mich gerne engagiere. Vielleicht wird es ja nächstes Jahr weniger. Bis dahin bearbeite ich weiter meine to-do-Liste.
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