In meiner Klasse war ein Mädchen, was in meiner Gegenwart meistens freundlich zu allen war, von der ich aber auch viele Geschichten über Streit, Hänseleien und bewusstes Provozieren hörte. Also beobachtete ich sie genau und suchte dann das Gespräch mit ihr.
Ich sagte ihr, dass ich in ihr die wertvolle Fähigkeit erkenne andere Menschen bewusst wahrzunehmen und zu verstehen. Sie lernt schnell, worüber andere Kinder sich freuen, aber auch worüber sie sich ärgern oder was sie traurig macht. Ich sagte ihr, dass sie diese Fähigkeit dazu nutzen kann anderen Gutes zu tun und Freundschaften zu schließen. Oder sie kann damit anderen schaden, sie traurig und wütend machen. Ich bat sie darüber nachzudenken und sich zu entscheiden.
In den folgenden Tagen, Wochen und Monaten bemerkte ich zu meinem Erstaunen deutlich, dass sie sich für die Freundschaft entschieden hat und sich viel Mühe gab, anderen Kindern zu helfen, sie zu trösten und Freundschaften zu pflegen. Sie bemühte sich zu anderen Kindern nicht gemein zu sein und Streits schnell zu schlichten.
Wir sprachen noch oft miteinander, weil ihr Freundschaften sehr wichtig waren und sie unter Gemeinheiten anderer Kinder sehr litt. Bis heute bewundere ich sie für diese bewusste Entscheidung und bin stolz auf ihre tolle Entwicklung. Ihren Eltern hat sie nie von dem Gespräch erzählt, aber auch sie merkten eine positive Veränderung Zuhause.